Fast acht Mo­na­te steht un­se­re „Henle Li­bra­ry“-App nun Mu­si­kern in aller Welt zur Ver­fü­gung und es ist Zeit, ein­mal Revue pas­sie­ren zu las­sen, was seit­her alles mit ihr und um sie herum ge­sche­hen ist – und einen klei­nen Aus­blick zu geben, was in nächs­ter Zeit mit ihr ge­sche­hen wird.

Zu un­se­rer gro­ßen Freu­de war die Re­ak­ti­on auf unser zwei­tes di­gi­ta­les Baby rie­sig (vor 16 Jah­ren ist be­reits die Beet­ho­ven Brief­aus­ga­be als CD-ROM ge­bo­ren) und über­wäl­ti­gend po­si­tiv! Ge­lobt wur­den wir unter an­de­rem für die Qua­li­tät der No­ten­dar­stel­lung, die in­tui­ti­ve Be­die­nung und be­son­ders für die nur im Di­gi­ta­len rea­li­sier­ba­ren Son­der­funk­tio­nen, wie etwa die Mög­lich­keit, zwi­schen ver­schie­de­nen Fin­gersatz­be­zeich­nun­gen aus­zu­wäh­len oder sie ganz ab­zu­schal­ten.

An­dro­id

Ent­täuscht waren ei­ni­ge An­dro­id-Be­nut­zer, dass wir die An­dro­id-Ver­si­on nicht gleich­zei­tig mit der iPad-Ver­si­on auf den Markt ge­bracht hat­ten. Ihr Wunsch war uns Be­fehl – am 17. Juli haben wir ihn er­füllt und im Goog­le Play Store die „Henle Li­bra­ry“-App ver­öf­fent­licht.

Die An­dro­id-Ver­si­on un­ter­schei­det sich in Aus­se­hen und Funk­ti­ons­viel­falt nicht von der iPad-Ver­si­on, auch wenn wir na­tür­lich in der Be­nut­zer­füh­rung auf die Vor­ga­ben des an­de­ren Be­triebs­sys­tems ein­ge­hen muss­ten:

Noten

So wich­tig es war, die App auf den zwei am wei­tes­ten ver­brei­te­ten Platt­for­men an­bie­ten zu kön­nen, so ent­schei­dend ist es, sie mit In­hal­ten zu fül­len. Daran er­in­nern Sie, liebe Mu­si­ker, uns zur Zeit fast täg­lich. Wir freu­en uns sehr über die zahl­rei­chen Wün­sche, die an uns re­gel­mä­ßig her­an­ge­tra­gen wer­den. In mei­nen vor­an­ge­gan­ge­nen Blog-Bei­trä­gen habe ich Ihnen einen Ein­blick in den recht auf­wän­di­gen Auf­be­rei­tungs­pro­zess ge­währt. Aber wir kom­men voran: Ge­star­tet sind wir mit 26 Ur­text­aus­ga­ben im Fe­bru­ar, heute sind über 100 in der App (das sind im­mer­hin be­reits über 1.000 ein­zel­ne Stim­men und Par­ti­tu­ren!). In der letz­ten Woche zum Bei­spiel konn­ten wir mel­den, dass sämt­li­che Flö­ten­ti­tel des Hen­le-Ka­ta­logs nun in der App er­hält­lich sind. Nun fol­gen die Kla­vier­wer­ke von J. S. Bach, die spä­ten Streich­quar­tet­te von Beet­ho­ven, ei­ni­ge wei­te­re Cho­pin-Aus­ga­ben, Haydns Kla­vier­so­na­ten, das Kla­vier­werk von De­bus­sy, Vio­lin­so­na­ten, Vio­lin­kon­zer­te etc. etc. Bis 2018 wol­len wir Ihnen den ge­sam­ten Ka­ta­log bie­ten. Au­ßer­dem wer­den ab nächs­tem Jahr vor­aus­sicht­lich alle Neu­er­schei­nun­gen gleich­zei­tig auch in der di­gi­ta­len Ver­si­on auf den Markt kom­men.

Fin­gersatz­be­zeich­nun­gen

Ich er­wähn­te es be­reits, die­ses ge­nu­in di­gi­ta­le Fea­ture ist heiß ge­liebt. Hier hat­ten wir be­reits bei Er­schei­nen der App ei­ni­ges zu bie­ten, so etwa die Be­zeich­nung von Chris­ti­an Tetzlaff zu den So­lo­so­na­ten und Par­ti­ten von J. S. Bach, ex­klu­siv nur in der „Henle Li­bra­ry“-App. Oder Nils Mön­ke­mey­ers Be­zeich­nung der Vio­la-So­na­ten von Jo­han­nes Brahms und David Ge­rin­gas’ Bei­trag zu den Vio­lon­cel­lo­so­na­ten, bei­des eben­falls nir­gend­wo sonst zu fin­den.

In­zwi­schen konn­ten wir eine große Zahl von be­deu­ten­den le­ben­den Künst­lern für unser Pro­jekt ge­win­nen, dar­un­ter etwa Tian­wa Yang, die uns be­reits die Sym­pho­nie Es­pa­gn­o­le von Lalo be­zeich­ne­te, und In­golf Tur­ban, der bald seine Be­zeich­nung der Ca­pric­ci von Pa­ga­ni­ni bei­steu­ern wird.

Auch wei­te­re his­to­ri­sche Fin­ger­sät­ze wer­den wir ver­öf­fent­li­chen, etwa von Hen­ryk Sze­ryng oder Wanda Lan­dow­s­ka (aus deren Nach­läs­sen) oder von Béla Bartók aus äl­te­ren Druck­aus­ga­ben.

Und keine Sorge: Soll­ten Sie ein Werk be­reits ge­kauft haben und wir fügen nach­träg­lich wei­te­re Fin­gersatz­be­zeich­nun­gen hinzu, so er­hal­ten Sie diese kos­ten­frei als Up­date auf Ihr Ta­blet!

Up­dates

Zwei Up­dates der App für iPads wur­den in­zwi­schen ver­öf­fent­licht – und in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den soll es wei­ter­ge­hen. Wir nut­zen damit die gro­ßen Vor­zü­ge di­gi­ta­ler Pro­duk­te, zum einen neue Funk­tio­nen ein­zu­füh­ren, zum an­de­ren vor­han­de­ne Fea­tures zu ver­bes­sern (oder klei­ne­re Kin­der­krank­hei­ten aus­zu­räu­men). Für An­dro­id er­schien ein wei­te­res Up­date, um beide Ver­sio­nen auf den glei­chen Stand zu brin­gen (iOS 1.3, An­dro­id 1.1). In die­ser frü­hen Phase des Pro­jek­tes haben wir uns zu­nächst auf die Ver­bes­se­rung vor­han­de­ner Fea­tures kon­zen­triert: So haben wir etwa ge­ne­rell die Ge­schwin­dig­keit op­ti­miert, in der die App bei einer vol­len ei­ge­nen Bi­blio­thek ar­bei­tet. Auch haben wir in der Bi­blio­thek die Sor­tier­rei­hen­fol­ge ver­bes­sert (und kor­ri­giert) und im Schreib-Mo­dus den Zoom­fak­tor der Noten ver­rin­gert, damit man mehr Musik auf ein­mal sieht. In Ord­nung ge­bracht haben wir die Kin­der­krank­hei­ten beim Pe­dal­ge­brauch. Zwi­schen den ver­schie­de­nen Stü­cken einer Hen­le-Aus­ga­be kann man sich nun vor- und zu­rück­be­we­gen, an­statt immer in der Bi­blio­thek das nächs­te oder vor­he­ri­ge Stück neu aus­wäh­len zu müs­sen. Und es gibt die Mög­lich­keit, sich alle Au­dio-Auf­nah­men in der App in einer ein­zi­gen Liste an­zu­schau­en.

Auch die Sprach­ver­sio­nen un­se­rer App haben wir er­wei­tert: Neben Eng­lisch, Deutsch und Chi­ne­sisch er­scheint sie nun auch auf Ja­pa­nisch:

Für die nächs­ten Up­dates liegt uns eine lange Liste von Wün­schen vor, die wir selbst an die App haben oder die wir dan­kens­wer­ter­wei­se von Ihnen mit­ge­teilt be­kom­men haben. Hier nur eine klei­ne Aus­wahl, ohne Ge­währ, dass sie schon gleich im nächs­ten Up­date um­ge­setzt ist:

  • PDF-Ex­port für die iOS-Ver­si­on (in An­dro­id be­reits vor­han­den), damit Sie un­se­re Noten in an­de­ren Apps wie For­S­core wei­ter­ver­wen­den kön­nen.
  • Play­lis­ten, damit Sie Ihre Stück­aus­wahl selbst er­stel­len kön­nen, ohne in der Bi­blio­thek lange nach dem nächs­ten Stück su­chen zu müs­sen.
  • Le­se­zei­chen, damit Sie in grö­ße­ren Wer­ken so­fort an eine be­stimm­te Stel­le sprin­gen kön­nen.
  • Blät­tern von hal­ben Sei­ten. Diese Funk­ti­on er­laubt dem Mu­si­ker, nicht nur am Ende einer Seite son­dern an einer be­lie­bi­gen Stel­le in der zwei­ten Hälf­te der Seite zu blät­tern. Ge­wen­det wird dann nur die obere Hälf­te der Seite.
  • Op­ti­mie­rung der App für das große iPad Pro: Als Apple das große Ta­blet an­kün­dig­te, war un­se­re Ent­wick­lung für die Erst­ver­öf­fent­li­chung lei­der be­reits ab­ge­schlos­sen. Die be­son­de­ren Mög­lich­kei­ten des iPad Pro und des Apple Pen­cil konn­ten wir noch nicht aus­schöp­fen.
  • Die Mög­lich­keit, Ka­den­zen bei So­lo­kon­zer­ten aus­zu­wäh­len und an Ort und Stel­le in den Noten an­zei­gen zu las­sen.

Liebe Mu­si­ker, wir freu­en uns wei­ter­hin auf Ihr in­ten­si­ves Feed­back zur App und zu Ihren Wün­schen. Las­sen Sie uns wis­sen, was wir für Sie tun kön­nen: http://​www.​henle-​library.​de/​de/​kontakt.​html

 

 

 

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