In die­sen Tagen wird welt­weit wie­der Kar­ne­val ge­fei­ert, und den Hö­he­punkt bil­det na­tür­lich der je­wei­li­ge Umzug mit mög­lichst ori­gi­nel­len Kos­tü­men und Mas­ken. Der G. Henle Ver­lag darf da nicht zu­rück ste­hen. Das High­light in der Fors­ten­rie­der Allee in Mün­chen ist daher der Umzug der kos­tü­mier­ten Ur­text-Edi­tio­nen durchs Haus.

Apro­pos Ur­text: Da ver­ste­hen wir ja be­kannt­lich kei­nen Spaß. Und so wol­len wir uns heute ein­mal ein biss­chen um die His­to­rie die­ses Er­eig­nis­ses küm­mern, na­tür­lich wie immer unter streng wis­sen­schaft­li­chen Kri­te­ri­en.

Als Kar­ne­val, Fast­nacht, Fa­sching, Fas­tabend, Fa­s­tel­ovend, Fa­s­te­leer oder Fünf­te Jah­res­zeit be­zeich­net man die Bräu­che, mit denen im Chris­ten­tum die Zeit vor der sechs­wö­chi­gen Fas­ten­zeit aus­ge­las­sen ge­fei­ert wird. Die Fas­ten­zeit bzw. ös­ter­li­che Buß­zeit be­ginnt mit dem Ascher­mitt­woch, sie dient der Vor­be­rei­tung auf das Os­ter­fest. Der la­tei­ni­sche Be­griff ist „Qua­dra­gesi­ma“.

Der Kar­ne­val wird in vie­len un­ter­schied­li­chen Va­ria­tio­nen ge­fei­ert, aber den Kern bil­det immer ein Umzug mit Musik, bei dem sich die Men­schen ver­klei­den und Mas­ken auf­zie­hen.

"D'r Zoch kütt" (=Der Zug kommt)

Im deut­schen Sprach­raum sind „Hoch­bur­gen“ das Rhein­land und die schwä­bisch-ale­man­ni­sche Fast­nacht. Der Köl­ner Ro­sen­mon­tags­zug ist der größ­te Kar­ne­vals­um­zug in Deutsch­land und der Hö­he­punkt des Köl­ner Kar­ne­vals.

Der seit 1823 ver­an­stal­te­te „Zoch“ ist auch der äl­tes­te der gro­ßen deut­schen Ro­sen­mon­tags­zü­ge. Der Be­griff be­zieht sich ver­mut­lich auf die mit­tel­hoch­deut­sche Her­lei­tung von „Ra­sen­mon­tag“, dem „ra­sen­den, to­ben­den“ Mon­tag, auf die sich auch das Deut­sche Wör­ter­buch von Jakob und Wil­helm Grimm be­zieht.

Re­gel­mä­ßig hat der Umzug aus kos­tü­mier­ten Fuß­grup­pen, Mu­sik­ka­pel­len, Rei­tern, Fest­wa­gen und Un­ter­stüt­zungs­fahr­zeu­gen eine Länge von ca. acht Ki­lo­me­tern und lockt hun­dert­tau­sen­de Zu­schau­er an den un­ge­fähr sie­ben­ein­halb Ki­lo­me­ter lan­gen Zug­weg – und das bei (fast) jedem Wet­ter! Die in vie­len Rei­hen auf den Stra­ßen aus­har­ren­den Je­cken ver­su­chen neben Bli­cken auf den Zug auch etwas von dem aus 300 Ton­nen Sü­ßig­kei­ten sowie Blu­men, Stoff­pup­pen und an­de­ren Prä­sen­ten be­ste­hen­den Wurf­ma­te­ri­al, pau­schal „Ka­mel­le“ ge­nannt, zu er­ha­schen.

Eine ganz ei­gen­stän­di­ge Vi­ta­li­tät ent­wi­ckel­te der Kar­ne­val in La­tein­ame­ri­ka, etwa beim Kar­ne­val von Oruro oder dem Kar­ne­val in Rio.

Kar­ne­val in Oruro

Be­kannt sind auch der Kar­ne­val in Ve­ne­dig, in Ka­na­da der Kar­ne­val von Québec, der Mitt­fas­ten-Kar­ne­val am Sonn­tag Lae­ta­re (la­tei­nisch lae­ta­re „freue dich!“ ist der nach dem An­fangs­wort des In­troi­tus in der rö­misch-ka­tho­li­schen und evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Lit­ur­gie be­nann­te vier­te Fas­ten­sonn­tag oder vier­te Pas­si­ons­sonn­tag) in Stave­lot und an­de­ren Orten der bel­gi­schen Ost­kan­to­ne sowie in Spa­ni­en der Kar­ne­val von Santa Cruz de Te­ne­ri­fe und der Kar­ne­val in Cádiz/An­da­lu­si­en.

Kar­ne­val in Ve­ne­dig

Auch in den Süd­staa­ten der USA gibt es eine aus­ge­präg­te Kar­ne­valstra­di­ti­on. Man ver­wen­det etwa in New Or­leans die fran­zö­si­sche Be­zeich­nung „Mardi Gras“ (Fet­ter Diens­tag, Fast­nachts­diens­tag). Der Kar­ne­val in Na­mi­bia fin­det an ver­schie­de­nen Orten des Lan­des statt und hat kei­nen zeit­li­chen Bezug mehr zur Fas­ten­zeit.

Wir wün­schen allen Le­sern un­se­res Blogs in allen Län­dern der Erde ein fröh­li­ches

Al­laaf oder Helau!

Ihr Kar­ne­vals-Blog-Ko­mi­tee Hen­li­hal­la

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