Weihnachten ist das Fest der liebsten Menschen, der Geschenke und, damit zusammenhängend, der Freude und manchmal auch der Enttäuschung. Und somit freuen wir uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir im G. Henle Verlag anlässlich unseres letzten Drucktermins des Jahres noch ganz wunderbare Ausgaben auf den Weg gebracht haben, die trefflich geeignet wären, Ihr persönliches Weihnachtsfest zu bereichern, die es aber – und das sind oft die besten Geschenke! – nicht mehr rechtzeitig zum Fest schaffen, sondern gemäß Herstellungsplan dann unter dem Christbaum liegen werden, wenn dessen Entsorgung zu Maria Lichtmess unmittelbar bevorsteht.
Als da wären Debussys Danses für Harfe und Streichorchester in nagelneuem Aufführungsmaterial. Man stelle sich nur vor: die Verwandtschaft bei Kerzenschein zum Ensemble vereint mit der golden glänzenden Familienharfe und der blauen Henle-Dirigierpartitur im Zentrum. Auch Konfrontatives hätten wir im Angebot haben können: Johan Halvorsens grandiose Passacaglia für Violine und Viola. Ein unfassbar virtuoses Stück, mit dem sich an langen Festtagen – eine mehr als solide Instrumentalausbildung vorausgesetzt – geschwisterlicher Konkurrenzkampf musikalisch wertvoll und gewaltfrei ausfechten ließe. Mozarts Ein musikalischer Spaß, auch in neuem Aufführungsmaterial, wäre hochwillkommen, wenn sich Lagerkoller breitmacht und die Weihnachtsgans im Magen liegt. Das leichte Forellengericht am zweiten Feiertag ließe sich gediegen mit Schuberts gleichnamigem Lied in der Klavierbearbeitung von Franz Liszt garnieren. Oder man könnte Beethovens Lied Adelaide aus unseren neuen Urtext-Ausgaben für mittlere und tiefe Stimme singen: „In der spiegelnden Flut, im Schnee der Alpen, in des sinkenden Tages Goldgewölke, im Gefilde der Sterne strahlt dein Bildnis, Adelaide!“, heißt es darin. Sehr richtig, denkt man sich, der Schnee der Alpen ist in den Weihnachtsferien ja das einzig Wahre – aber in Adelaide liegt kein Schnee, da ist jetzt Sommer. Gut also, dass diese Henle-Ausgaben nicht zu Weihnachten eingetroffen sind, wenn es ohnehin von allem zu viel gibt, sondern dass sie einem bald das neue Jahr 2026 versüßen und Lust auf weitere neue Titel machen.
Bis dahin wünschen wir Ihnen eine friedvolle und erfüllte Zeit. Wir danken Ihnen herzlich für Ihre Treue beim Lesen unseres Henle-Blogs und beim Musizieren aus unseren Urtext-Ausgaben.
Ihre Autoren des Henle-Blogs
Peter Jost
Norbert Müllemann
Annette Oppermann
Andreas Pernpeintner
Dominik Rahmer
