
Claude Debussy (1862–1918)
Eines der herausragenden Qualitätsmerkmale der Henle-Editionen besteht ja darin, dass bei jedem anstehenden Nachdruck kontrolliert wird, ob im Noten- oder in den Worttexten etwas korrigiert, getilgt oder ergänzt werden muss. Eine ähnliche Überprüfung findet selbstverständlich auch dann statt, wenn Werke in anderer Form neu herausgegeben werden. Dies trifft nun auch für das kürzlich erstmals als Einzelausgabe aus dem Sammelband Klavierstücke (HN 404) erschienene frühe Klavierstück Nocturne (HN 1087) zu. Ernst-Günter Heinemann steuerte jetzt nicht nur ein erheblich erweitertes Vorwort bei, sondern ergänzte auch eine Bemerkung (auf die zusätzlich durch eine Fußnote im Notentext hingewiesen wird) – und damit sind wir mitten im Thema dieses zweiten Teils unserer Reihe „Debussy im Urtext“. Es behandelt ein Phänomen, das zwar nicht nur, aber doch in besonderer Weise bei Debussy zu Tage tritt: eine unklare Harmonik, die sich nicht eindeutig auflösen lässt. Weiterlesen →